Arnulf von Eyb MdL

Weinbau in Baden-Württemberg braucht Zukunft

Gemeinsame Pressemitteilung von Rainer Wieland MdEP und Arnulf von Eyb MdL

Weinbau ist für Baden-Württemberg nicht nur ein Wirtschaftsfaktor, sondern wichtiger Teil unserer Kultur und Tradition. Die Wengerter und Weinbauern erhalten und pflegen seit Jahrhunderten Naturflächen, die nicht nur unsere Landschaft prägen, sondern auch Schutzraum für Arten bieten, für die sich im Ökosystem sonst nur wenige Lebensräume finden. Der Weinbau ist daher Teil der kleinteiligen Landwirtschaft, die unser Kulturlandschaft seit Jahrhunderten prägt und die Artenvielfalt, wie wir sie kennen, erst mit ermöglicht hat.
Wer die Artenvielfalt auf den Anbauflächen erhalten will, muss daher Lösungen finden, die den Weinbau auf diesen Flächen weiter ermöglichen. Das auf europäischer Ebene angedachte vollständige Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten und so genannten sensiblen Gebieten, hätte gravierende Folgen für den Weinbau in Baden-Württemberg und würde für viele Familienbetriebe, die seit Generationen unsere Kulturlandschaft prägen, das Aus bedeuten. Damit verbunden wäre der Verlust von großen Teilen der Anbauflächen, die auch für ökologische Bewirtschaftung unter den angedachten Regeln nicht mehr in Betracht kämen.

Somit würde die Regelung genau das gefährden, was diese Schutzräume so besonders gemacht und die Artenvielfalt erst ermöglicht hat: Die Landschaftspflege durch den Weinbau.

Die Landwirtschaft als Ganzes muss sich wandeln, um den Herausforderungen im Bereich von Arten- und Naturschutz und der Anpassung an den Klimawandel gerecht zu werden. Gleichzeitig müssen Ernährungssicherheit und -vielfalt gewährleistet bleiben. Dies sind Ziele, zu denen sich auch ganz ausdrücklich unsere Landwirte bekennen.

Im Rahmen des Biodiversitätsstärkungsgesetzes hat Baden-Württemberg gezeigt, welches Potential in der Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Naturschutz und Politik steckt. Ziel war es, Naturschutz und Landwirtschaft zu engen Partnern zu machen, die gemeinsam auf durchaus ambitionierte Ziele hinarbeiten. Umso schwerer würde eine europäische Regelung wiegen, die diesen wichtigen und zukunftsweisenden Schulterschluss wieder aufbricht und die Gesellschaft in eine mühselige und unproduktive Debatte zurückwirft.

Im Rahmen eines gemeinsamen Besuchstermins auf dem Weingut der Familie Birkert in Bretzfeld-Adolzfurt äußerten sich der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Rainer Wieland MdEP und der weinbaupolitische Berichterstatter der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg Arnulf von Eyb MdL wie folgt:

„Auch als weinbaupolitischer Berichterstatter meiner Fraktion sehe ich weitere Verschärfungen der Regelungen auf europäischer Ebene daher in vielerlei Hinsicht als kontraproduktiv und schädlich an. Wir fordern alle Beteiligten dazu auf, auf produktive Ergebnisse hinzuwirken, die die Vorarbeit in Baden-Württemberg und anderen Regionen beachten und aufgreifen. Dafür setze ich mich auch persönlich ein. Die Lage ist zu ernst für ignoranten Dogmatismus und es fehlt die Zeit für gut gemeinte aber weltfremde Regelungen.“ (Arnulf von Eyb MdL)

„Die Politik muss ein vernünftiges Maß zwischen Naturschutz auf der einen und Landschaftspflege und Bewirtschaftung auf der anderen Seite finden. Sonst ist der Erhalt dieser Kulturlandschaft, die uns so prägt, nicht mehr möglich.“(Rainer Wieland MdEP)